Essen & Trinken,
Tallinn,
Estonia
Ganz zum Schluss – ein paar Stunden, bevor der Flieger zurück nach Deutschland geht – wird die Sache doch noch rund. Halbwegs zumindest. Im Hinterhof des „Moon“, eines Restaurants am Hafen von Tallinn, wo die Fähren nach
St. Petersburg und Helsinki ablegen, serviert uns die Kellnerin Borschtsch, sibirische Teigtaschen, Hühnchen Kiew, marinierte Pilze und Maränenrogen auf Buchweizen-Blinis. Klassiker der russischen Küche also. Völlig normal, sollte man meinen, in Estland. Einem Land, das 47 Jahre lang Teil der Sowjetunion war. Doch so einfach ist es nicht. Der letzte Restaurantbesuch unserer Reise ist der erste, bei dem wir überhaupt einen russischen Einfluss auf unseren Tellern erkennen können. Und wen wir auch gebeten hatten, uns dieses Mysterium der kulinarischen Identität Estlands zu klären, die Reaktion war jedes Mal dieselbe: Erstaunen. (…)
Ferdinand Dyck