Georges Mansour,
 Beirut,
Beef

Die Nacht war schlecht, die See rau, die Boote haben sich verspätet.

Jetzt liegt das Meer spiegelglatt unter der weichen Morgenluft in der Bucht von Aamchit. Ein Mann in Tarnanzug stellt das Maschinenge- wehr ab und fingert eine Zigarette aus einer Tasche. Was genau er von seinem Posten auf dem Dach des winzigen Ha- fenwärterhäuschens aus bewacht, sagt er nicht. Ragi, der Fischer, weiß es viel- leicht, denn er weiß eigentlich alles und kennt hier jeden. Aber auch er ver- rät es nicht, rauchhustet stattdessen und macht lieber anzügliche Witze. Für die besonders dreckigen erntet er liebevolle Tritte von Georges, seinem Freund und wichtigsten Kunden. „Ein berühmter Mann, ein großer Koch!“ sagt Ragi mit gespielter Unterwürfig- keit und duckt sich blitzartig unter ei- ner Ohrfeige weg, „es ist eine Ehre, ihn zu kennen!“ Frischen Fisch hat er noch keinen für ihn. Die Fischer sind noch auf See.

Georges Mansour ist im Morgen- grauen aus der Hauptstadt Beirut rüber nach Aamchit gefahren.

Christoff Wirtz

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